Psychose-Seminar Elmshorn

Psychose-Seminare sind Orte gemeinsamen Erzählens, gleichberechtigter Begegnung, wechselseitigen Lernens und offenen Streitens. (aus: T. Bock, D. Buck, I. Esterer: Es ist normal verschieden zu sein; Psychiatrie-Verlag)

Das Psychose-Seminar ist ein Ort des gemeinsamen Erfahrungsaustausches zwischen Menschen aus ganz unterschiedlichen persönlichen oder professionellen Erfahrungskontexten und mit teils sehr persönlichen seelischen Krisenbezügen. Auch wenn der Name etwas anderes andeutet, geht es thematisch um psychische Beeinträchtigungen im weitesten Sinne. Der Name ist historisch bedingt: Unter diesem Titel fand 1989 die erste Veranstaltung dieser Art am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf statt. Daraus entwickelte sich das Konzept des Trialogs in der Psychiatrie. Heute gibt es im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl mehr oder weniger ähnlicher Veranstaltungen, die teilweise inzwischen auch anders benannt sind. Mit dem Namen „Psychose-Seminar“ wollen die OrganisatorInnen des Elmshorner Psychose-Seminars ihre konzeptionelle Nähe zum Hamburger Psychose-Seminar zum Ausdruck bringen.

Im Seminar begegnen sich Menschen mit eigener Krisenerfahrung, Angehörige von Betroffenen, Mitarbeiter in der psychiatrischen / psychosozialen Versorgung und allgemein Interessierte zum Austausch persönlicher Erfahrungen und Erlebnisse. Dabei ist der Rahmen so gewählt, dass die Begegnung möglichst gleichberechtigt und „auf Augenhöhe“ stattfinden kann: Außerhalb der im psychosozialen / psychiatrischen Arbeitsalltag üblicherweise gegebenen Strukturen und Hierarchien.

Die Themen einer Seminarveranstaltung haben immer einen Bezug zu Themen der Psychiatrie, psychischen Erkrankungen und Arbeitsfeldern, die hiermit in Zusammenhang stehen. Im Mittelpunkt jeder Seminar-Veranstaltung steht der Austausch individueller Erfahrung. Das heißt, es gibt keine Referate, keine Fachinformation und niemanden, der es „besser wüsste“. Wer etwas beitragen möchte, kann dies gern tun; wer lieber nur zuhören mag, ist genauso willkommen, dabei zu sein.

Aus dem persönlichen Erfahrungswissen wird auf diese Weise gemeinsames Wissen. Im Miteinander der TeilnehmerInnen entsteht eine neue, gemeinsame Sprache, ein gemeinsames Verständnis für- und miteinander. Häufig führt dieser Austausch und die gemeinsame Offenheit für den Anderen, zu einer neuen, gemeinsam entwickelten Grundhaltung und Veränderung der Perspektive. So entwickeln sich neue Bewältigungsstrategien, so können verbesserte, greifbarere, individuellere und auch effektivere Möglichkeiten der Hilfen und Unterstützungsleistungen gefunden werden.

Darüber hinaus findet die im Psychose-Seminar sicht- und greifbar gewordene persönliche Erfahrung über die TeilnehmerInnen am Trialog des Psychose-Seminars Eingang in weitere psychiatrische und psychosoziale Kontexte und kann so zu einer ganzheitlichen Weiterentwicklung der Sozialpsychiatrie führen. Das Erfahrungswissen und die damit verbundene Grundhaltung wird zum Teil des täglichen Lebens und Arbeitens und verändert nachhaltig die persönlichen Sichtweisen.

Das Psychose-Seminar findet seit 2008 regelmäßig an jedem 2. Mittwoch im Monat in den Seminar-Räumen des Flora-Gesundheitszentrums Elmshorn, Schulstraße 46-50, 25335 Elmshorn statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht notwendig.

AnsprechpartnerInnen sind Miriam Kunkel (Brücke Elmshorn e. V.) und Ingo Ulzhoefer; Kontakt über info@psychose-seminar-elmshorn.de oder über die unter Kontakt zu findenden alternativen Kontaktwege.

Das Psychose-Seminar Elmshorn wird unterstützt von

Logo der Brücke SH

Kooperationspartner ist das

Logo des Flora-Gesundheitszentrums, Elmshorn